Nun sind die Weichen gestellt und die Vereinigung der Kirchengemeinden St. Georg und Zum Guten Hirten auf den Weg gebracht.
Wie es dazu kam:
Die letzte Landesstellenplanung hat eine 25%ige Kürzung der Hauptamtlichen-Stellen ergeben, von der wir deutlich betroffen sind. Daraufhin haben die Kirchenvorstände beider Gemeinden ab März 2022 über Möglichkeiten der Zusammenarbeit beraten, begleitet durch die Gemeindeakademie Rummelsberg. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurde überlegt, wie ein zukünftiges gemeinsames Gemeindeleben ausgestaltet werden kann. Sie, liebe Gemeindeglieder, konnten dies im Gemeindebrief, bei Gemeindeversammlungen an beiden Orten und in den gemeinsamen Themengottesdiensten mitverfolgen und mitberaten. Verschiedene Modelle der Zusammenarbeit wurden diskutiert:
1. Kooperationsvereinbarung
2. Bildung einer Pfarrei
3. Vereinigung zu einer Kirchengemeinde
Im Verlauf der Beratungen zeigte sich, dass beide Kirchenvorstände die Vereinigung als die zukunftsträchtigste Form ansehen.
In der Boxdorfer Gemeinde, die damit ihre Eigenständigkeit verliert, wurde dies verständlicherweise kontrovers diskutiert, aber am Ende auch von einer klaren Mehrheit unterstützt.
Im Juni 2023 haben beide Kirchenvorstände den Antrag auf Vereinigung beschlossen. Darauf wurden Sie, liebe Gemeindeglieder, bei Gemeindeversammlungen im Juli mit Dekan Schiller dazu angehört. Er hat die Anträge daraufhin an die Landeskirche nach München weitergeleitet. Dort werden sie geprüft, und im Herbst erwarten wir die Bestätigung,
dass die Kirchengemeinden St. Georg und Zum Guten Hirten ab 01.12.2024 eine Kirchengemeinde sein werden.
Der offizielle Name soll „Evang.-Luth. Kirchengemeinde Nürnberg – St. Georg / Zum guten Hirten“ lauten. Wir sind schon gespannt, welcher Name sich im Alltagsgebrauch einbürgern wird. Vorschläge wie „Zum guten St. Georg“ oder „St. Georg und der Hirte“ haben noch nicht ganz überzeugt. ;-)
Die Weichen sind gestellt
Dieses Bild drückt gut aus, worum es geht: Zwei Gemeinde-Züge, die bisher nebeneinander hergefahren sind, sollen auf ein gemeinsames Gleis geleitet und zusammengekoppelt werden. Dabei wird es sicher noch manchmal knirschen und ruckeln, aber dann fahren wir mit vereinten Kräften gemeinsam weiter. Die Waggons, die Mitfahrenden und das Zugpersonal bleiben gleich - wir hoffen, dass niemand aussteigt! Von jetzt an tragen wir gemeinsam die Verantwortung dafür, dass unser Gemeinde-Zug gut vorankommt.
Was sind die nächsten Schritte?
Ab Anfang 2024 werden Kandidaten für den neuen Kirchenvorstand der vereinigten Gemeinde gesucht. Dieser wird zeitgleich mit der Vereinigung der Gemeinden am 1. Advent 2024 in sein Amt eingeführt. In der Vereinigungsvereinbarung ist geregelt, dass für die erste Wahlperiode 4 Personen aus Boxdorf und 7 Personen aus St. Georg gewählt werden; dazu werden noch 3 Personen berufen. So können wir die Erfahrungen und Kompetenzen aus beiden Gemeindeteilen mitnehmen.
Grund für die Vereinigung ist ja, dass wir angesichts der geringeren Hauptamtlichen-Stellen Kräfte bündeln müssen, und das bedeutet: Manches, was bisher stattgefunden hat, kann nicht in gleicher Weise fortgesetzt werden. Insgesamt wird das Angebot durch die Vereinigung aber vielfältiger, z. B. beim Gottesdienstprogramm: An gewöhnlichen Sonntagen wird in der Regel in zwei unserer drei Kirchen Almoshof, Boxdorf und Kraftshof Gottesdienst gehalten. Das bedeutet, dass Sie an 1 bis 2 Sonntagen im Monat zu einem Gottesdienst in einen anderen Gemeindeteil fahren müssen. Besondere Gottesdienstformate wie die Open-Air-Gottesdienste in Boxdorf, Minikirche oder Aufkreuzen in Kraftshof, Taizé-Andachten oder der Weltgebetstag gemeinsam mit unserer katholischen Partnergemeinde St. Thomas sind nun Sache der ganzen Gemeinde. An großen Feiertagen wie Ostern und Weihnachten sind wir überall im Einsatz. Das können wir nur dank der hochengagierten Prädikanten, Lektoren und Ruhestandspfarrer/-innen leisten.
Wir hoffen sehr, dass Sie, liebe Gemeindeglieder, dies wahrnehmen und sich öfters mal auf den Weg über die B4 machen, weil es dort ein interessantes Angebot gibt!
Wir arbeiten an einem gemeinsamen Gemeindebrief; den gemeinsamen Gottesdienstplan finden Sie schon jetzt.
Auch bei den Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie beim Konfikurs arbeiten wir schon zusammen als ob wir eine Gemeinde wären.
Das Pfarramt wird in Kraftshof sein, aber bis auf weiteres soll eine Außenstelle in Boxdorf beibehalten werden.
Vergessen wir nicht: Bei der Vereinigung geht es nur um Strukturen, die uns helfen sollen, weiterhin das gut tun zu können, was unser Auftrag ist: die gute Botschaft von der Liebe Gottes in Jesus Christus weiterzutragen. Gottes Heiliger Geist möge uns dazu stärken und leiten!
Pfarrer Matthias Wagner