Berichte aus unserer Gemeinde

Eine Fahrt mit den Ü-60ern nach Eichstätt

739 reist der angelsächsische Mönch Willibald nach Rom. Papst Gregor III. ließ sich ausführlich über das Heilige Land berichten, das Willibald gerade besucht hatte. Danach wird der Angelsachse nach Germanien geschickt, genauer gesagt nach Eichstätt, wo er fleißig christianisiert und Bischof wird. Über 1000 Jahre später stattet unsere lutherisch geprägte Ü-60 Gruppe dieser ziemlich katholischen Stadt im schönen Altmühltal einen Freundschaftsbesuch ab. 

Der Willibald sorgt dafür, dass die Stadt ein wichtiger Bischofssitz wird, leiht seinen Namen einem Gymnasium, einem Kindergarten, einer Buchhandlung, einem Blumenladen und wahrscheinlich einem Friseursalon. Der Willibald, hier links, ist heute noch omnipräsent. Und dass die Stadt eine katholische Universität hat, ist ihm natürlich auch zu verdanken.

Die Stadt hat es nicht immer leicht gehabt. Da Eichstätt als Zentrum des Katholizismus und der Gegenreformation galt, wurde das Bistum im Dreißigjährigen Krieg massiv von schwedischen Truppen angegriffen. 1632 und 1633 eroberten die Schweden die Stadt und zerstörten sie nahezu vollständig. (Ähnlich erging es während dieser schlimmen Zeit unserem Dorf Kraftshof!). Unser Führer erklärt, wie nach dem Krieg 1648 die Fürstbischöfe die Stadt im barocken Baustil neu errichteten. Insbesondere Architekten aus Italien und Graubünden prägten mit ihren Bauten das Stadtbild.

Er begleitet uns dann zum Dom, der wegen Bauarbeiten leider zu ist. Nicht geschlossen ist allerdings das stimmungsvolle Mortuarium, das zu den schönsten Raumschöpfungen der spätgotischen Architektur Südbayerns zählt.

Die zweischiffige Halle diente bis zur Säkularisation als Grablege der Domkapitulare (hier im Bild).

Nun ist es Mittagszeit, Einkehrzeit, wie immer von Herrn Beigler perfekt gemanagt. Und danach für die, die möchten, die Möglichkeit, die Beine zu strecken, bei einem temporeichen Gang hoch zur Willibaldsburg mit ihren verschiedenen Ausstellungen über Fossilien, Frühgeschichte des Altmühltals und sogar den Urknall und seinen Folgen! Und die Aussicht vom Turm war angeblich hervorragend.

Als Mitfahrender bleibt mir nichts anderes übrig als mich - im Namen aller - bei den Organisatoren zu bedanken, vor allem wohl bei Frau Zahn und Herrn Beigler. Es war wieder eine gänzlich gelungene Exkursion. Man freut sich schon auf die nächste!

Frank Gillard